Bee Berlin – Wir für Bienen
Es klingt paradox: mittlerweile fühlen sich Bienen und viele andere Insekten in unseren Städten wohler als auf dem Land. Damit das auch so bleibt, hat das Abgeordnetenhaus den Senat per Antrag (eine Initiative unserer Grünen-Fraktion) aufgefordert, eine berlinweite Strategie zum Schutz und zur Förderung von Bienen und anderen Bestäubern zu erarbeiten.
Diese Strategie liegt nun bald vor und wurde vom grünen Staatssekretär für Umwelt und Klimaschutz Stefan Tidow den etwa 80 anwesenden Imker*innen und Vertreter*innen verschiedener Organisationen bei unserer Veranstaltung „Bee Berlin – Wir für Bienen“ vorgestellt. Einer der wichtigsten Ansätze der Strategie ist es, das Nahrungsangebot für Bienen und Bestäuber auszuweiten – es soll beispielsweise in Zukunft mehr Flächen und Parks geben, die seltener gemäht werden und auf denen bienen- und bestäuberfreundliche Pflanzen wachsen.
Anschließend verdeutlichte Prof. Dr. Randolf Menzel (FU Berlin), welch dramatische Auswirkungen der Einsatz von Neonicotinoiden in der Landwirtschaft auf Bienen und andere Insekten hat. Besonders eindrücklich waren hierbei Folien zu Studien über die Bienen, deren Wahrnehmung durch die Exposition mit einem Neonicotinoid völlig gestört wird und sie nicht mehr zur Futterstelle zurückfinden und schließlich sterben.
Ein weiterer Vortrag von dem Imker Max Grüber befasste sich mit dem Thema, wie die Digitalisierung für die Imker*innen genutzt werden kann, um ihre Arbeit untereinander und mit den Bienen zu verbessern sowie ihre Bienenvölker besser vor Seuchen zu schützen. Hierbei stellte Herr Grüber ein von der Senatsverwaltung für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung unterstütztes Projekt vor, bei dem eine Software entwickelt wird, die speziell an die Erfordernisse der Imker*innen angepasst wird.
Die abschließenden Fishbowl-Diskussion wurde von vielen Teilnehmer*innen genutzt, um Kritik, Lob und Anregungen zu äußern.