Energetische Sanierung – Ergebnisse von Workshop 7
Wir wollen gemeinsam mit der Klimabewegung sowie Wirtschaft, Wissenschaft und Berliner Stadtgesellschaft ran an die schwierigen Fragen im Klimaschutz. Daher hatten wir für den 22. Januar 2021 zur digitalen Klimakonferenz unserer Fraktion eingeladen. Unter dem Motto „Berlin for Future: Wie gelingt radikal-vernünftiger Klimaschutz?“ diskutierten wir, wie wir Berlin schneller klimaneutral umbauen können, ohne die Menschen unserer Stadt auf dem Weg dorthin zu verlieren. Rund 700 Teilnehmer*innen hatten sich im Vorfeld angemeldet, teilgenommen haben dann über 750. Eine Zahl, die zeigt, wie wichtig das Thema Klimaschutz den Berliner*innen ist.
Hier folgen die Ergebnisse von Workshop 7: Energetische Sanierung – ökologisch und sozial
(Hier ein Bericht über die ganze Klimakonferenz)
Die sozial-ökologische Sanierung ist eine der größten Herausforderungen in der Klimapolitik. Etwa die Hälfte der CO2 Emissionen in Berlin stammt aus dem Gebäudebereich. Daher muss zur Erreichung der Klimaschutzziele die Effizienz der Gebäude deutlich gesteigert und gleichzeitig bezahlbare Mieten sichergestellt werden. Für uns Grüne ist es umso wichtiger, dass Klimaschutz und Mieter*innenschutz endlich nicht mehr gegeneinander ausgespielt werden.
Vor diesem Hintergrund wurde im Workshop folglich diskutiert, wie die Kosten in Zukunft gerecht verteilt werden können. Derzeit tragen die Mieter*innen die Kosten der energetischen Sanierung fast ausschließlich allein. Häufig stehen diesen Kosten nur im geringen Maße spürbare Energieeinsparungen gegenüber. Eine nahezu warmmietenneutrale Sanierung erfolgt in den seltensten Fällen. Mehrere Inputgeber*innen sowie Teilnehmer*innen präferierten das, auch von Bündnis90/Die Grünen vorgeschlagene, „Drittelmodell“. Dieses sieht vor, dass die Kosten zwischen öffentlicher Hand, Vermieter*innen und Mieter*innen gerecht verteilt werden sollten. Die Wohnungswirtschaft hingegen sah diesen Vorschlag kritisch. Es wurde vorgebracht, dass ein solches Modell die Unternehmen in die Förderung zwinge, was keine gute unternehmerische Grundlage sei.
Neben der Steigerung der Sanierungsrate, wurden ebenfalls die Themen Sanierungsqualität und -tiefe thematisiert. Nur eine gut ausgeführte Sanierung führt schließlich zu berechneten Energieeinsparungen und damit zum gewünschten Nutzen für das Klima. Zudem gilt es bei Vollsanierungen schon heute den Anforderungen des Pariser Klimaschutzabkommens zu entsprechen. Förderprogramme sollten sich an solchen Vorgaben orientieren. Eine serielle Sanierung nach niederländischem Vorbild wurde aus städtebaulicher Sicht kritisch gesehen.
Energetische Sanierungen müssen nachhaltig gestaltet werden. Doch werden oftmals künstliche Dämmstoffe verwendet, die noch dazu aus fossilen Rohstoffen hergestellt sind. Dabei stehen zahlreiche Alternativen wie z.B. Hanf zur Verfügung. Aufgrund höherer Kosten kommen diese jedoch nur im geringen Umfang zum Einsatz. Diesen Kostenunterschied gilt es durch geeignete Maßnahmen wie z.B. Förderprogramme zu schließen.
Seit vier Jahren sind wir nun Teil der rot-rot-grünen Landesregierung in Berlin
In dieser relativ kurzen Zeit haben wir in unserer Hauptstadt beim Klimaschutz viel angepackt und erreicht. Und wir haben noch sehr viel vor! Was? Dazu haben wir ein Video erstellt: