Grüne Europawochen: Auf den Spuren des Gipfels von Europa
Der Brexit macht in diesen Tagen wieder deutlich wie uns Nationalismus und Europafeindlichkeit in eine große Unsicherheit stürzen. Auch in Italien werden die Rechten mit ihren europafeindlichen Positionen lauter. Wir Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus verstehen uns als Gegenpol dazu. Aus diesem Grund rufen wir im April und Mai unsere grünen Europawochen ins Leben. Unter dem Motto “Wir für Europa” zeigen wir Landespolitiker*innen Flagge für eine klar proeuropäische Haltung. Unsere Abgeordnete Nicole Ludwig macht sich in ihrem Reisebericht über Spanien unter anderem auf die Suche nach dem Gipfel Europas.
Wenn man an Spanien als Reiseland denkt, hat man zumeist die Südküste, Barcelona oder eine der Inselgruppen vor Augen. Noch recht unentdeckt von den Touristenströmen ist hingegen Spaniens Norden – dabei haben die Spanier dort sogar einen Gebirgszug nach Europa benannt: die schönen „Picos de Europa“. Daraus spricht natürlich vielmehr das spanische Selbstbewusstsein, denn übersetzt heisst das „Gipfel Europas“. Aber immerhin, der höchste Gipfel des kompakten Gebirges misst 2.648 Meter. Und hinsichtlich der Natur sind die Picos wirklich der Gipfel, ein paar Impressionen finden sich am Ende des Artikels in der Galerie. Nicht umsonst ist das Gebirge ein durch die Unesco ausgewiesenes Biosphärenreservat.
Die Landschaft und die hübschen Orte rund um den Nationalpark Picos de Europa ladenden auch zum Besuch ein. Man kann hervorragend essen und die Leute in ihrem Kampf gegen das Fracking unterstützen, indem man zum Beispiel ihre Kampagnen-T-Shirts kauft. Neben dem starken Eingriff in die Natur sind die Langzeitfolgen von Fracking nach wie vor völlig unklar.
Wir Grüne kämpfen sowohl auf EU-, Bundes- als auch auf kommunaler Ebene schon lange gegen das Fracking und dank der zahlreichen Proteste konnte sich die Technologie in Europa bisher nicht durchsetzen. Die EU-Kommission hat 2014 Mindestgrundsätze für den Umgang mit Fracking festgelegt. Mehr Infos hier.
In Deutschland ist Fracking verboten, dennoch gibt es Schlupflöcher, wie dieser aktuelle Artikel zeigt. In Spanien ist inzwischen ein Klimaschutzgesetz auf dem Weg, das in der zuletzt vorgelegten Form Fracking landesweit verbieten würde. Wenn es so umgesetzt wird, wäre das ein Riesenerfolg!
Wer am Ende doch Sehnsucht nach Meer kriegt, nur eine halbe Stunde entfernt von den Picos ist die Küste mit vielen unberührten Abschnitten oder auch quirligen Hafenstädtchen wie Santander. Nach dem Motto „from nose to tail“ kann man hier auf dem Markt von den waghalsigen „Perceiberos“ Entenmuscheln kaufen – fragwürdig, ob diese Art der Fischerei wirklich sein muss. Ich denke, dass wir doch genug Auswahl zu essen haben. Aber es ist eine Tradition in Spanien und davon gibt es einige, die wir im Rest Europas nur schwer akzeptieren können, man denke nur an den Stierkampf.