Seit 1981 kämpfen wir mit Leidenschaft für eine weltoffene und grüne Stadt. Für ein Berlin, in dem alle gut und gerne leben. Grünes Unkraut vergeht nicht und deshalb hat unsere Grüne Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus am 10. Juni ihren 40. Geburtstag gefeiert.
Unter dem Motto „Volles Grün voraus: 40 Jahre Bündnisgrüne Fraktion für Berlin“ haben unsere Fraktionsvorsitzenden Antje Kapek und Silke Gebel zurückgeblickt: Auf vier Jahrzehnte, in denen wir gestritten, gelacht, gekämpft und Berlin mit radikal-vernünftiger Politik zum Positiven verändert haben. Dafür haben wir das grüne Archiv durchstöbert und sind auf eine Reise durch 40 Jahre Fraktionsgeschichte und Parlamentsbegrünung gegangen. Unsere Abgeordnete Bettina Jarasch hat zusammen mit Quang Paasch, Ferda Ataman und Sibyll Klotz nach vorne geblickt – auf die großen Herausforderungen, vor denen unsere Stadt steht, und die wir als Fraktion zusammen mit allen Berliner*innen weiter gestalten wollen.
Auf dieser Seite können Sie unsere Jubiläumsfeier jederzeit anschauen, finden unseren Jubiläumfilm und einen Überblick über die Stationen unserer Chronik.
Livestream der Feier in voller Länge
Das waren unsere ersten 40 Jahre...
Chronologie
Vor vierzig Jahren, am 10. Mai 1981, gelingt uns die Sensation: Bei der Abgeordnetenhauswahl erreicht die Alternative Liste für Demokratie und Umweltschutz 7,2 Prozent der Stimmen und zieht damit zum ersten Mal in Fraktionsstärke ins Berliner Landesparlament ein.
40 Jahre Grüne im Abgeordnetenhaus: Das sind 40 Jahre parlamentarischer Kampf für mehr Demokratie und Freiheit. 40 Jahre konsequente Frauenpolitik. 40 Jahre Ringen um einen radikal-vernünftigen Umwelt- und Klimaschutz.
40 Jahre bewegte Fraktionsgeschichte liegen hinter uns, die geprägt waren von Umbrüchen, von leidenschaftlichen Debatten und dem Wettstreit um die besten Argumente. Und vom Zusammenwachsen von Umwelt-, Anti-Atomkraft-, Friedens-, Frauen- und Bürgerrechtsbewegungen, von Bündnis 90 und AL zu einer bündnisgrünen Partei. Doch egal, was oben drüber stand – ob als Alternative Liste für Demokratie und Umweltschutz, als Bündnis 90/Die Grünen (AL)/UFV oder aber als Bündnis 90/Die Grünen Berlin – zusammen haben wir die Berliner Landespolitik ordentlich aufgemischt.
Wir haben gestritten, gelacht und Seite an Seite mit engagierten Berliner*innen und Initiativen für ein lebenswertes und gerechtes Berlin gekämpft. Wir haben uns dafür eingesetzt, dass Kinderrechte endlich in unserer Verfassung verankert werden, dass auf dem Tempelhofer Feld auch heute noch Drachen statt Flugzeuge steigen, dass Vattenfalls Kohlepläne 2009 vereitelt wurden und unser Parlament die Vielfalt unserer Stadt abbildet. Und all das von der Oppositionsbank aus.
Seit 2016 gestaltet unsere Fraktion Berlin nun endlich auch aus der Regierungskoalition mit. Mit all unserer Erfahrung im Gepäck haben wir in den letzten fünf Jahren die Verhältnisse ordentlich zum Tanzen gebracht. Wir haben Miethaien den Kampf angesagt, sind aus der Kohle ausgestiegen und haben die Energiewende eingeleitet. Mit dem ersten Mobilitätsgesetz der Republik bekommen Busse und Bahnen, Rad- und Fußverkehr endlich Vorfahrt. Und mit dem bundesweit ersten Landesantidiskriminierungsgesetz schieben wir Diskriminierung einen Riegel vor. Wir haben die Weichen auf Zukunft gestellt und bringen Berlin weiter voran – ökologisch und sozial.
40 ereignisreiche Jahre Grüne Fraktion im Abgeordnetenhaus – das ist eine Geschichte mit Höhen und Tiefen. Aber vor allem: eine Erfolgsgeschichte.
Sind 1981 noch neun grüne Abgeordnete ins Berliner Abgeordnetenhaus eingezogen, so sind wir heute schon 27. Von der kleinen Oppositionsfraktion ins Grüne Rathaus: Wir regieren unsere Stadt, stellen drei Senator*innen und das Amt der Regierenden Bürgermeisterin ist zum Greifen nah.
In all den Jahren ist es uns immer gelungen, unseren Grundsätzen zu folgen und uns glaubwürdig für unsere bündnisgrünen Anliegen einzusetzen. So sind Klimaschutz, Vielfalt und Gleichberechtigung mittlerweile in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Bewegungen und Initiativen wie Fridays for Future, Unteilbar, aber auch „Deutsche Wohnen & Co. Enteignen“ beweisen, dass die brennenden Themen von damals auch heute noch viele Menschen antreiben – vielleicht sogar mehr denn je.
Deswegen sind wir uns sicher: Unsere Stadt braucht auch weiterhin eine starke und stachlige Grünen-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus. Und das mindestens noch 40 weitere Jahre. Das trifft sich gut, denn wir haben noch jede Menge Ideen für unsere Stadt und kämpfen weiterhin für eine vielfältige, gerechte und grüne Metropole.
Im Talk mit Bettina Jarasch
Ferda Ataman ist Journalistin, Autorin und Expertin für Diversität und Rassismus. 2019 erschien von ihr das Buch „Hört auf zu fragen. Ich bin von hier“ im S. Fischer Verlag und hat mit dem Hashtag #vonhier eine Debatte über Zugehörigkeit ausgelöst. Bis 2020 schrieb sie die SPIEGEL-Kolumne „Heimatkunde“.
Ataman ist Vorsitzende im Verein „Neue deutsche Medienmacher*innen“ und Mitbegründerin der »neuen deutschen organisationen«, einem postmigrantischen Netzwerk von Initiativen aus ganz Deutschland. Für ihre Arbeit erhielt sie 2019 den Julie und August Bebel Preis für innovative und emanzipatorische Beiträge zur Politischen Bildung. |
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Quang Paasch, geboren 2001 in Berlin, ist einer der Sprecher*innen für Fridays For Future Deutschland und Berlin. Sein politischer Fokus liegt neben der Klimagerechtigkeit auf Antirassismus und Bildung. Im politischen Diskurs kämpft Paasch für eine intersektionale Perspektive, die alle mitdenkt und Menschen über Profite stellt.
Neben seinem Aktivismus bei Fridays For Future, setzt sich Paasch vor allem in der sozialen Arbeit und politischen Bildung ein. Er studiert an der Freien Universität Sonderpädagogik und Politikwissenschaften. |
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Sibyll Klotz ist 1991 über einen offenen Platz der Alternativen Liste für den Unabhängigen Frauenverband (UFV) in das erste Gesamtberliner Abgeordnetenhaus eingezogen, dem sie bis 2006 angehörte. Sie war Fraktionsvorsitzende, gemeinsam mit Renate Künast, Wolfgang Wieland und Volker Ratzmann, zweimal Spitzenkandidatin und Vorsitzende der Enquetekommission „Eine Zukunft für Berlin“.
Nach ihrer Zeit im Abgeordnetenhaus wurde sie 2006 Stadträtin in Tempelhof-Schöneberg, zunächst für Gesundheit und Soziales, ab 2011 dann auch für die Stadtentwicklung. Nach ihrem Ausscheiden aus der aktiven Politik übernahm sie in der Sozialverwaltung die Projektleitung zur Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes in Berlin. |