Am Molkenmarkt droht ein weiteres Luxusquartier
Zum Rahmenplan Molkenmarkt, der heute von Senator Gaebler in der Senatspressekonferenz vorgestellt wurde, erklärt Julian Schwarze, Sprecher für Stadtentwicklung:
„Am Molkenmarkt droht ein weiteres Luxusquartier ohne bezahlbare Wohnungen. Statt auf die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften zu setzen, soll es Konzeptverfahren für die Grundstücksvergabe an private Akteure geben. Das lehnen wir ab. Stattdessen muss das Ziel sein, bezahlbaren Wohnraum in öffentlicher Hand zu schaffen.
Das Vorhaben hätte längst viel weiter sein können, wenn das Verfahren nicht durch die Senatsbaudirektorin torpediert worden wäre. Es darf am Molkenmarkt nicht um die Wiedergeburt früherer Bebauung gehen, sondern um eine ökologische und zukunftsweisende Quartiersentwicklung. Die Ausführungen des Senators zu einer kleinteiligen Bebauung mit historischen Bezügen machen misstrauisch. Schmale Häuser machen das Bauen teuer und nur für wenige Akteure attraktiv. Das wurde bereits im Werkstattverfahren deutlich, weil insbesondere die städtischen Wohnungsbaugesellschaften mit den Vorgaben ein Problem haben.
Es bleibt falsch, dass im Werkstattverfahren nicht der Siegerentwurf ausgewählt wurde, der als Grundlage für die weiteren Schritte dient. Es ist zu befürchten, dass der Senat durch Gestaltungsvorgaben einen historisierenden Wiederaufbau mit Disneyland-Altbaufassaden durchdrücken will. Stattdessen brauchen wir am Molkenmarkt bezahlbaren Wohnraum und eine ökologische und zukunftsweisende Quartiersentwicklung.“