Gender Pay Gap: Frauen werden strukturell klein gehalten
Am morgigen 6. März ist Equal Pay Day. Frauen verdienen in fast allen Branchen weniger als Männer. Das gilt selbst, wenn die Stadt Berlin Arbeitgeberin ist. Die strukturellen Fallen für echte Lohngerechtigkeit wie intransparente Tarifeinstufungen, Elternzeit als Karrierestopper und die Unvereinbarkeit von Familie und Beruf bleiben bestehen.
Dazu erklärt Bahar Haghanipour, frauen- und gleichstellungspolitische Sprecherin:
„Kai Wegners Senat fehlt es an einer Strategie, um den Gender Pay Gap ernsthaft die Stirn zu bieten. Selbst in den eigenen Verwaltungsreihen gibt es im Arbeitgeberbrutto einen Verdienstunterschied zuungunsten von Frauen. Chancengerechtigkeit und gerechte Löhne für gleiche und gleichwertige Arbeit wird es nur geben, wenn die strukturellen Hindernisse wie intransparente Tarifeinstufungen, Elternzeit als Karrierestopp und die Unvereinbarkeit von Familie und Vollzeitbeschäftigung sichtbar gemacht und beseitigt werden. Dieses strukturelle Versagen darf Frauen nicht länger individuell in die Schuhe geschoben werden. Der Schwarz-Rote Senat muss hier größeren Ehrgeiz an den Tag legen.“
Dazu erklärt Sebastian Walter, Sprecher für Diversität:
„Wer echte Lohngerechtigkeit will, darf nicht beim Geschlecht halt machen, sondern muss tiefer schauen. Wenn eine Frau auch noch von Rassismus betroffen und/oder behindert ist, sind die Hürden für eine gleiche Bezahlung um ein vielfaches höher. Pay Gap-Analysen müssen Mehrfachdiskriminierung mit analysieren und abbilden. Kai Wegners Schwarz-Roter Senat darf die Lebensrealitäten von marginalisierten Gruppen nicht unter den Teppich kehren, sondern muss Strategien liefern, um die ökonomische Ungleichverteilung in Berlin sichtbar zu machen und die Pay Gaps nachhaltig zu schließen.“