Grüne Fraktion Berlin lädt zum Bildungsfachtag
Am Freitag, dem 01. März, lädt die Grüne Fraktion von 12 bis 18 Uhr zum Bildungsfachtag „Tausche Leistung gegen Perspektiven – Bildungs- und Familienpolitik neu gedacht“ ins Abgeordnetenhaus ein. Zum Fachtag haben sich über 200 Teilnehmende u. a. aus Schulleitung, Jugendhilfe, Verwaltung und Wissenschaft sowie freie Träger, Schüler*innen, Gewerkschaften und Initiativen angemeldet. Als Keynote-Speakerinnen werden Cordula Heckmann (ehem. Direktorin Rütli-Campus) sowie Prof. Dr. Petra Anders und Prof. Dr. Malte Brinkmann (Humboldt Universität Berlin) Impulse geben. Schwerpunkte des Fachtages werden soziale Ungleichheiten, frühkindliche Bildung, aber auch Inklusion und neue Bildungsmodelle sein.
Dazu kommentiert Bettina Jarasch, Fraktionsvorsitzende: „Wir reden und hören nahezu täglich über die Probleme des Schulsystems: Lehrkräftemangel, Unterrichtsausfall, marode Schulen. Das größte Problem sind die sozialen Hürden unseres Bildungssystems. Trotz der vielen Milliarden, die ins System gesteckt wurden, ist es noch nicht gelungen, den Bildungserfolg von der sozialen Herkunft zu entkoppeln. Unser Ziel ist es, den Schülerinnen mit den schlechtesten Startchancen die besten Angebote zu machen. Das ist eine Frage der Gerechtigkeit. Wir werden beim Fachtag auch darüber reden, was Schülerinnen erwarten dürfen, wenn sie Leistungen bringen, und welche Unterstützung wir ihnen dabei schulden. Denn es gibt ein Recht auf Bildung. Dieses Grundrecht verpflichtet das Land Berlin, Mindeststandards zu liefern. Schulpflicht ist also immer auch eine Pflicht des Staates, gute Angebote zu machen.“
Louis Krüger, schulpolitischer Sprecher und gemeinsam mit den Abgeordneten Klara Schedlich und Marianne Burkert-Eulitz, einer der Organisator*innen des Fachtages, erklärt: „Als Grüne Fraktion verfolgen wir einen Politikansatz, der die Kinder und Jugendlichen mit ihren Familien in den Mittelpunkt stellt. Dafür müssen wir das System an ihre Bedürfnisse anpassen: Wir fordern gerechte Bildungszugänge ohne soziale Hürden. Bildungseinrichtungen brauchen multiprofessionelles Personal, das jedes Kind individuell fördert. Schulen müssen zudem im Sozialraum verankert sein, um Austausch und ganzheitliche Bildungserfahrung zu ermöglichen. Frühkindliche Bildung ist besonders wichtig. Hier liegt der Schlüssel für die Entkopplung von sozialer Herkunft und Bildungserfolg. Familienzentren und Kitas in sozialen Brennpunkten müssen ausreichend Angebote vorhalten können, um Familien und Kinder zeitig auffangen und fördern zu können.“