Obdachlosenhilfe ist ein Ganzjahresprojekt!
Die Kältehilfe lief diesen Winter am Anschlag und unter erschwerten Bedingungen. Jahr für Jahr wird es aufgrund des prekären Immobilienmarktes schwieriger, geeignete Räumlichkeiten für Unterkünfte zu finden. Während sich die Obdachlosigkeit im Zentrum Berlins konzentriert, sind passende Gebäude fast nur noch in Randbezirken zu finden. Diese sind oft schlechter angebunden und kaum erreichbar, vor allem für mobilitätseingeschränkte Menschen.
Anlässlich des Endes der Kältehilfeperiode kommentiert Taylan Kurt, sozialpolitischer Sprecher:
„Das Problem fehlender Immobilien für die Kältehilfe ist hausgemacht. Durch die Saisonalität der Kältehilfe entsteht jedes Jahr die schier unlösbare Aufgabe, neue Objekte für einen temporären Zeitraum zu finden. Für Vermieter*innen ist eine Laufzeit von wenigen Monaten ebenfalls unattraktiv. Der Senat muss hier dringend eingreifen und ganzjährige Lösungen möglich machen. Deswegen muss die Kältehilfe gemeinsam mit der Hitzehilfe im Sommer gedacht werden. Es braucht Angebote, in denen Obdachlose auch tagsüber unterkommen können und vor allem langfristig ein Umbau zu einem ganzjährigen 24/7-System. So entstehen Rahmenbedingungen, unter denen von Obdachlosigkeit Betroffene ihr Leben auch langfristig stabilisieren und Träger die dafür nötige menschenwürdige Hilfe leisten können.“