Sport aus dem Lockdown – Berlin muss Kindern, Senior*innen und Vereinen Perspektiven bieten
Kinder und Jugendliche leiden besonders unter den Folgen der Corona-Krise. Wir sehen mit Sorge, dass sich Depressionen, Appetitlosigkeit und Schlafstörungen zunehmend bei jungen Menschen verbreiten. Sport kann ein Mittel sein, dem Lockdown-Frust zu entkommen. Deshalb begrüßen wir, dass die Ministerpräsident*innen-Konferenz Kindern bis 14 Jahre Teamsport draußen wieder erlaubt hat. Es ist unverständlich, dass der Senat diesen Schritt nicht in Gänze mitgegangen ist und lediglich Kindern bis 12 Jahren Sport in Gruppen ermöglichen möchte. Viele Jugendliche waren seit Monaten nicht in der Schule. Sport mit Gleichaltrigen wäre für sie besonders wichtig.
Nicole Ludwig, sportpolitische Sprecherin: „Sport ist mehr als Spiel und Spaß! Gerade Kinder und Jugendliche brauchen Bewegung für ihre weitere Entwicklung und ihr körperliches und psychisches Wohlbefinden. Ich fordere Sportsenator Geisel auf, sichere Sportmöglichkeiten auch für Kinder von 13 bis 14 Jahren zu erlauben und sicherzustellen. Wenn die Strategie erfolgreich ist, könnten bald auch Jugendliche über 14 Jahren folgen sowie Senior*innen, die ebenfalls stark unter dem Bewegungsmangel und fehlenden sozialen Kontakten leiden.“
Wir fordern für den Sport jetzt:
1. Kinder und Jugendliche benötigen in der Pandemie wirksame Entlastung durch den Sport, um physischen und psychischen Schäden vorzubeugen. Daher erhalten Schulsport und Schulschwimmen ebenso Priorität wie der Freizeitsport für Kinder und Jugendliche. Sport für Kinder bis 14 Jahren ist entsprechend des MPK-Beschlusses vom 3.3.2021 umgehend zu ermöglichen.
2. Senior*innensport muss unter Betrachtung der Test-, Impf- und Antikörperstrategie auch in Innenräumen ermöglicht werden.
3. Der Senat soll zügig eine Selbst- und Schnellteststrategie zur Pandemiebekämpfung für den Sport entwickeln und Vereine wie private Anbieter*innen bei der Umsetzung finanziell unterstützen.
4. Das Training für Berlins Bundes- und Landeskaderathlet*innen ist weiterhin sicherzustellen.
5. Berlin setzt sich auf allen Ebenen dafür ein, dass für überregionale Ligen endlich bundesweit einheitliche Trainings- und Wettkampfbedingungen verabredet werden.
6. In Zusammenarbeit mit dem Landessportbund soll der Senat den Berliner Sport aktiv dabei unterstützen, gestärkt aus der Krise hervorzugehen und langfristig mehr Menschen für Sport und Bewegung zu begeistern. Sport ist aktive Gesundheitsvorsorge!
Das ganze Positionspapier der Grünen Fraktion zum Thema Sport in der Pandemie finden Sie hier.