Zum Bericht des Wohnungsbündnisses: Von den Privaten im Regen stehen gelassen
Heute hat der Senat den Monitoringbericht des „Bündnis für Wohnungsneubau und bezahlbares Wohnen“ vorgestellt. Dazu kommentiert Katrin Schmidberger, Sprecherin für Wohnen und Mieten:
„Der Bericht ist ernüchternd. Akteure wie die Adler Group und ZIA nehmen das Wohnungsbündnis anscheinend nicht ernst. Sonst hätten sie sich die Mühe gemacht zu kooperieren und zu allen wichtigen Fragen Angaben an den Senat zu schicken. So bleiben vor allem viele Fragezeichen und die Gewissheit: Das Bündnis war und bleibt eine politische Luftnummer.
Angesichts des Wohnungszustands in ihren Großsiedlungen ist es erfreulich, aber nicht sehr überraschend, dass VONOVIA und Deutsche Wohnen rund 40% der freiwerdenden Wohnungen an WBS-Berechtigte weitervermietet haben wollen. Das ist aber der einzige Lichtblick in dem sonst eher sparsamen Bericht. Die Menschen sind immer noch stark durch Inflation und hohe Preise belastet. Dass VONOVIA jetzt doch wieder Mieterhöhungen ankündigt, ist der falsche Weg!
Auch beim Thema Wohnungstausch geht es nicht mal halbherzig voran, das vereinbarte Modellprojekt ist nirgendwo zu sehen – in Friedrichshain-Kreuzberg könnte es jederzeit starten!
Vielleicht sieht es der neue Senator Gaebler ein: Statt mit Privaten zu kuscheln muss auf die Landeseigenen gebaut werden. Da kann der Senat selbst dafür sorgen, dass Zusagen eingehalten werden und der Versorgungsauftrag ernst genommen wird. Außerdem wäre ein eigenständiges Bündnis mit den vielen Berliner Genossenschaften wichtig, damit sie sich aktiv am Neubau beteiligen. Denn sonst sinkt ihr Anteil am Wohnungsmarkt. Die Genossenschaften müssen endlich aus ihrem Nischendasein raus, denn auch sie garantieren dauerhaft bezahlbaren Wohnraum.“