Online-Fachtag: Inklusive Mobilität
Ende: 21. September 2020 um 14:00 Uhr
Wir haben diesen Termin coronabedingt verschonen. Ursprünglicher sollte er am 30.3.2020 stattfinden.
Berlin, die Stadt der Freiheit, soll eine Stadt für alle sein. Grüne Mobilitätspolitik hat alle Menschen im Blick. Ob Fußgänger*innen, Rad- und Autofahrer*innen oder Menschen mit Behinderungen – jede und jeder soll sich frei bewegen können, unabhängig von seinen persönlichen oder gesundheitlichen Voraussetzungen. Allerdings wissen wir auch: Berlin ist voller Barrieren und eine uneingeschränkte Teilhabe am öffentlichen Leben für viele Bürger*innen und Bürger dieser Stadt daher nicht oder nur eingeschränkt möglich. Und dennoch: Die inklusive Gesellschaft ist die Leitlinie unserer Politik. Denn Teilhabe am öffentlichen Leben für Menschen mit Behinderungen kann nur gelingen, wenn Mobilität ermöglicht wird. Wir haben eine klare Haltung für eine inklusive Gesellschaft, die nicht zuletzt durch die Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention im Jahr 2009 auch geltendes Recht in Deutschland ist.
Am Montag, 21.09.2020 9-14 Uhr, veranstaltet die grüne Fraktion einen Online-Fachtag zum Thema „Inklusive Mobilität – Eine Stadt für alle“ . Wir werden uns der Realität in der Stadt bei Thema inklusive Mobilität stellen. Wir wollen eine Bestandsaufnahme machen und die vielen guten Maßnahmen, Projekte bewerten und, wo es notwendig ist, bündeln.
In verschiedenen Workshops wollen wir konkrete Maßnahmen entwickeln, wie wir mehr barrierefreie Mobilität gewährleisten können. Dafür wollen wir gemeinsam mit den Senatsverwaltungen, Vertreter*innen der Bezirke, Verbänden, Vereinen und Interessierten über folgende Themen sprechen:
- Wie können bestehende Projekte und Angebote ineinander greifen und besser in einem Gesamtkonzept miteinander verzahnt werden
- Welche Chancen haben digitale Entwicklungen für inklusive Mobilität?
- Welche Herausforderungen bringt die Umsetzung des Mobilitätsgesetzes in Berlin mit sich?
- Welche Schnittstellen gibt es zum Bereich Stadtentwicklung und Bauen?
Ziel des Fachtages ist eine ressortübergreifende Strategie, wie Berlin wieder Vorreiter im Hinblick auf Barrierefreiheit werden kann – mit kurzfristigen Lösungen und langfristigen und tragfähigen Visionen.
Zeitplan:
9:00 Gemeinsames Angekommen mit technischer Begrüßung/Fragen klären
9:15 Eröffnung der Tagung
9:25 Begrüßung durch die Verkehrssenatorin Regine Günther
9:45 Keynote von Raul Krauthausen (SOZIALHELDEN e.V.)
10:05 Autonomes Fahren als Chance für die inklusive Mobilität? – Felix Metzger (BVG)
10:15 Übergang in die Workshopphase – Zuteilung der Workshopräume
10:25 Kurze Pause
10:45 Workshop-Phase (mit kleiner Pause am Ende)
12:30 Abschlusspanel mit Ergebnispräsentation der Workshops
13:00 Digitales „get-together“ in allen digitalen Räumen
Wichtige Hinweise:
- Es besteht selbstverständlich die Möglichkeit, die Veranstaltung in Gebärdensprache zu verfolgen. Bitte geben Sie auch diesen Bedarf hier in der Anmeldung mit an.
- Gerne stehen wir Ihnen bei sonstigem Unterstützungsbedarf zur Seite, kommen Sie hierfür gerne auf uns zu!
- Die Veranstaltung findet als Videokonferenz über Gotomeeting statt.
- Geben Sie bei der Anmeldung bitte den Workshopwunsch an.
Verbreiten Sie diese Einladung gerne auch in Ihren Netzwerken. Wir freuen uns auf einen angeregten Austausch mit Ihnen!
Mit freundlichen Grüßen,
Folgende parallel stattfindende Workshops stehen zur Auswahl:
- Gesamtkonzept inklusive Mobilität
In Berlin bestehen bereits vielfältige Angebote für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen. Doch offensichtlich gibt es hier noch große Defizite, denn flexible und spontane Mobilität stellt für Menschen mit Behinderung noch immer eine (leider oftmals unlösbare) Herausforderung dar. Im Koalitionsvertrag fordern wir hierfür ein Gesamtkonzept zur Mobilitätssicherung von Menschen mit Behinderung. Wir wollen eine Bestandsaufnahme vornehmen: Wie kann es uns gelingen, die verschiedenen Angebote zusammen zu denken? Was braucht es, um allen Berliner*innen ein flexibles Vorankommen von A nach B zu ermöglichen? Wie können die verschiedenen Ressorts und Verwaltungen hier zielführend zusammenarbeiten? Diese Fragen wollen wir mit Vertreter*innen der Verwaltung, Trägern der einzelnen Angebote und Betroffenen diskutieren.Moderation: Fatoş Topaç, sozial- und pflegepolitische Sprecherin, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Abgeordnetenhaus - Chancen der Digitalisierung für inklusive Mobilität
Für die inklusive Mobilität liegen in der Digitalisierung vielfältige Chancen. Smarte, also technologiegestützte Angebote ermöglichen es, Mobilität an unsere inklusiven Anforderungen in ihren unterschiedlichen Facetten anzupassen. Daten zu Mobilitätsangeboten, verknüpft mit Echtzeitdaten zum jeweiligen Status von Aufzügen und Rolltreppen ermöglichen beispielsweise eine gezielte und passgenaue Inanspruchnahme verschiedener Verkehrsmittel in zeitlicher Abfolge. Aber auch die Entwicklung der SmartCity muss Inklusion von Beginn an auf dem Schirm haben. Digitalisierung kann aber auch dazu beitragen, heutige Mobilitätsbedarfe zu reduzieren: Digitale Möglichkeiten und Angebote machen eine physische Anwesenheit vor Ort nicht mehr in jedem Fall erforderlich, ermöglichen aber die selbstverständliche Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. In Berlin wird das Thema bisher von den öffentlichen Verwaltungen ein wenig vernachlässigt. Dabei wäre genau bei diesem Thema zu zeigen, welchen Vorteil ein öffentliches Mobilitätsunternehmen wie die BVG im Vergleich zu Google und Uber hat.Moderation: Stefan Ziller, Sprecher für Digitales der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Abgeordnetenhaus - Barrierefreier Fußverkehr – Umsetzung des Mobilitätsgesetzes
Der neue Gesetzesentwurf zum Fußverkehr im Berliner Mobilitätsgesetz wurde am 21. Januar 2020 im Berliner Senat verabschiedet und wird nun im Abgeordnetenhaus beraten. Mit dem neuen Fußverkehrsteil ist ein weiterer wichtiger Schritt der Verkehrswende geschafft – für ein barrierearmes, lebenswertes Berlin. Doch nun geht es an die Umsetzung des Gesetzes: Welche neuen Impulse setzt der Fußverkehrsteil des Mobilitätsgesetzes? Was brauchen die Bezirke, um das Gesetz umsetzen zu können? Wie gelingt die Umsetzung eines barrierefreien Fußverkehrs in den Bezirken? Diese und weitere Fragen werden diskutiert mit Vertreter*innen der Verkehrsverwaltung, der Bezirke und der Landesseniorenvertretung.Moderation: Harald Moritz, verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Abgeordnetenhaus - Eine Stadt ohne Barrieren – Fokus Stadtentwicklung für inklusive Mobilität
Wie kann Barrierefreiheit beim Bauen und im öffentlichen Raum mit Denkmalschutz vereinbart werden? Barrierefreiheit im öffentlichen Raum beschränkt sich nicht nur auf Straßen, Gehwege und Grünflächen – auch die öffentlichen Gebäude für Verwaltung und für Kunst und Kultur müssen barrierefrei nutzbar sein. Ein Widerspruch ergibt sich dabei oft durch den Denkmalschutz. Im 21. Jahrhundert muss der Denkmalschutz gewahrt bleiben und gleichzeitig Inklusion gewährleistet sein. Auch barrierefreier Wohnungsbau ist ein zentrales Thema für gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung. Für den Wohnungsneubau gibt es in der Bauordnung des Landes Berlin eine eigene Definition von Barrierefreiheit. Ab 01.01.2020 sollen 50% der neugebauten Wohnungen diesen Standard erfüllen, bis dahin ein Drittel. Welche Erfahrungen gibt es mit Barrierefreiheit nach Bauordnung und werden die Wohnungen tatsächlich vom Menschen mit Mobilitätseinschränkungen genutzt? Wie kann gewährleistet werden, dass ausreichend barrierefreier Wohnraum zur Verfügung steht? Wie Barrierefreiheit in öffentlichen Gebäuden und im Wohnungsbau gelingen kann, wollen wir in dem Workshop gemeinsam diskutieren.Moderation: Daniela Billig, Sprecherin für Stadtentwicklung und Andreas Otto, Sprecher für Baupolitik der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Abgeordnetenhaus